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Feuilleton > FeminiNomenon

Das Programm im Wintersemester 2024/2025:

Femininomenon

Sinfonische Musik von Komponistinnen


Termine

Samstag, 25. Januar 2025, 19 Uhr (1. Semesterabschlusskonzert)

Sonntag, 26. Januar 2025, 17 Uhr (2. Semesterabschlusskonzert)

Dienstag, 28. Januar 2025, 20 Uhr (3. Semesterabschlusskonzert)

Audimax der Technischen Universität Braunschweig, Universitätsplatz 3, 38106 Braunschweig


Eintritt frei!

über Einlasskarten, die jeweils 1 Stunde von Konzertbeginn ausgegeben werden

Dass man seine elende Weibsnatur jeden Tag, auf jeden Schritt seines Lebens
von den Herren der Schöpfung vorgerückt bekommt, ist ein Punkt,
der einen in Wuth und somit um die Weiblichkeit bringen könnte,
wenn nicht dadurch das Uebel ärger würde.
Fanny Hensel

Ich war nicht weiblich und nicht männlich.
Ich war mit der Musik verbunden.
Das ist das Ziel, das man erreichen muss.
Simone Young

Der Gender Pay Gap betrug nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes in Deutschland in den Jahren 2020-2023 unverändert 18 Prozent. Das entspricht umgerechnet einer Zahl von 66 Tagen, die Frauen mehr bzw. länger hätten arbeiten müssen, um das Gleiche zu verdienen wie Männer. Einen solchen „Gap“ kann man in nahezu allen Lebensbereichen ausmachen. Mitunter fällt der Befund dabei noch weit drastischer aus – auch bei der Rolle von Frauen im Musikleben. Nachdem sich die Berliner Philharmoniker 1983 und die Wiener Philharmoniker 1997 (auf internationalen Druck) für Frauen öffneten, lag 2020 der Frauenanteil in den 129 öffentlich finanzierten Orchestern in Deutschland bei 39,6 Prozent.

Beim Uniorchester ist das Verhältnis übrigens weitgehend ausgewogen. Beim Repertoire hingegen besteht auch für uns großer Nachholbedarf: Werke von Komponistinnen waren in den Programmen bislang absolute Ausnahme. Das wollen wir ändern. Und einmal auf den Weg gemacht, eröffnet sich ein ganzes Universum phänomenaler Musik. Was eigentlich nicht verwundern sollte. Viel eher müssen wir uns fragen, wie wir das solange haben übersehen und ausblenden können – die Musik, aber auch die persönlichen Schicksale dahinter.

Die Auswahl ist am Ende schwer gefallen. Namen wie die von Clara Schumann oder Fanny Hensel, die vielleicht noch gerade bekannt sind, fehlen. Dafür ist mit Anna Amalia von Braunschweig-Wolfenbüttel und Meike Katrin Stein ein Bogen durch die Jahrhunderte bis in die Gegenwart gespannt und zu Amy Beach auch einer aus der Region über den großen Teich. Viele der Komponistinnen haben Pseudonyme für die Veröffentlichung ihrer Werke benutzt und sich auch sonst gegen vielerlei gesellschaftliche und familiäre Widerstände durchsetzen müssen – und wurden dennoch kaum aufgeführt.

Für das Uniorchester soll dieses Programm ein Anfang sein. Entdeckungen sind noch viele zu machen! Ob die Musik von Frauen nun anders klingt, müssen Sie selbst entscheiden: Wir laden herzlich ein, sich von unserer Entdeckungs- und Spielfreude anstecken zu lassen!

Das Programm

Anna Amalia von Braunschweig-Wolfenbüttel (1739-1807): Ouvertüre zum Singspiel "Erwin und Elmire" (1776)

Mélanie Hélène Bonis (1858-1937): Ophélie op. 165 Nr. 2 aus "Les Femmes de légende"

Lili Boulanger (1893-1918): D'un matin de printemps (1917-18)

Cécile Chaminade (1857-1944): Concertino D-dur op. 107 für Flöte und Orchester (1902)

Meike Katrin Stein (*1991): Nautilus (2021)

Amy Beach (1867-1944): Gaelische Sinfonie e-moll op. 32 (1896)


Mitwirkende

Kseniia Konoval (Flöte)

Orchester der Technischen Universität Braunschweig

Leitung: Markus Lüdke



Förderer

Wir danken folgenden Partnern für die freundliche Unterstützung:

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Kseniia Konoval

Geboren 1993 in Sjewjerodonezk (Ukraine), begann Kseniia Konoval ihre musikalische Ausbildung im Alter von sechs Jahren. 2012 nahm sie ein Studium an der Nationalen I. P. Kotljarewskyj-Universität der Künste in Charkiw bei Prof. Arkadii Vojnov auf.

Sie ist Preisträgerin internationaler Wettbewerbe in der Ukraine, Spanien und Österreich und trat sowohl als Solistin als auch im Orchester auf. Während ihres Studiums gründete sie ein Holzbläserquintett und unterrichtete nach ihrem Abschluss das Fach Holzbläserensemble an der Universität.

Im Jahr 2016 führte sie die Premiere des Werks „Kyrie (Mantra IV)“ des amerikanischen Komponisten Richard Cameron-Wolfe für Flöte und Gitarre auf. 2018 wurde sie nach Belgrad eingeladen, wo sie ein Solokonzert gab und einen Workshop leitete.

Über viele Jahre hinweg arbeitete sie in Charkiw mit dem Jungen akademischen Orchester „Slobozhansky“, dem Theater für musikalische Komödie, der Oper und Philharmonie zusammen. Außerdem war sie Mitglied des Crossover-Orchester „Prime Orchestra“, kehrte jedoch zur klassischen Musik zurück, als sie eine Einladung für eine Operntournee in Großbritannien erhielt.

Neben ihrer Konzerttätigkeit entschloss sie sich im Jahr 2023, auch ihre pädagogische Arbeit weiterzuentwickeln, nachdem sie Einladungen zur Lehrtätigkeit an Musikschulen in Hannover, Braunschweig und Wolfsburg erhalten hatte.

Zum Uniorchester ist Kseniia Konoval Anfang 2024 gestoßen und hat zuletzt bei den Programmen „Der Ball ist rund“ und „Die Teiche am Haus“ mitgewirkt.




Pressefotos

Hier kann das allgemeine Pressefoto des Uniorchesters aus dem Wintersemester 2023/24 heruntergeladen werden (JPEG 7,9 MB). Bei einem Abdruck ist der Nachweis "Foto: Andreas Greiner-Napp" anzubringen.