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Feuilleton > DerOrient
Bild Konzertplakat Orient

Das Programm im Sommersemester 2017:

Pointer Orient

52° 16’ 22.525” N

10° 31’ 46.909” O

Eine sinfonische Orientierung


Termine

Sonntag, 9. Juli 2017, 19 Uhr (1. Semesterabschlusskonzert)

Dienstag, 11. Juli 2017, 20 Uhr (2. Semesterabschlusskonzert)

Mittwoch, 12. Juli 2017, 20 Uhr (3. Semesterabschlusskonzert)

Audimax der Technischen Universität Braunschweig (Pockelsstraße 15)


Eintritt frei!

über Einlasskarten, die jeweils 1 Stunde von Konzertbeginn ausgegeben werden

Orient und Occident sind Kreidestriche, die uns jemand
vor unsere Augen hinmalt, um unsre Furchtsamkeit zu narren.
Friedrich Nietzsche


Wo bitte geht’s zum Orient? Beginnt er kurz hinter Wien oder in der Weststadt? Liegt er im Nahen Osten oder zwischen den Buchseiten von 1001 Nacht? Muss ich mich vor ihm in Acht nehmen oder darf ich mich nach ihm sehnen? Woran erkenne ich ihn? Und vor allem: Wie klingt er?
Erneut begibt sich das unerschrockene Orchester der TU Braunschweig auf Spurensuche – diesmal entlang der exotischen Farben, mit denen Komponisten ihn sinfonisch ausgemalt haben: den Orient. Es folgt prachtvollen Charakterstücken, rauschhaften Tänzen und geheimnisvollen Märchenbildern bis in die Gassen Istanbuls hinein und darüber hinaus. Dabei haben sich die jungen Musikerinnen und Musiker fachliche Unterstützung eingeladen von solchen, die es wissen müssen: Kollegen aus dem „Morgenland“. Noch so ein Wort. Orientierung kann nur genaues Hinhören liefern. Dazu laden wir herzlich ein!

Auf dem Programm stehen u.a.

Michail Glinka: »Arabischer Tanz« aus Ruslan und Ljudmila (1837-42)

Johan Halvorsen: »Tanzszene« aus Königin Tamara. Orientalisches Charakterstück für Orchester (1903)

Haji Khanmammadov: Konzert für Kamancha und Orchester (1991)

Carl Nielsen: »Orientalischer Festmarsch« aus der Aladdin Suite op. 34 (1919)

Rami Chahin: Raqset Amina - Tanz meiner Großmutter Amina (2017). Auftragskomposition für das Orchester der TU Braunschweig

Camille Saint-Saëns: Orient et occident op. 25 (1869)

Nikolai Rimsky-Korsakov: »Das Meer und Sindbads Schiff« aus der symphonischen Suite Scheherazade op. 35 (1888)

Fazıl Say: »Oriental Night« aus der İstanbul Symphony (Sinfonie Nr. 1) op. 28 (2008-09)

Mitwirkende

Hesam Asadi (Kamantsche, Daf)

Hesen Kanjo (Kanun)

Hadi Andywi (Darbuka, Riq)

Orchester der Technischen Universität Braunschweig

Leitung: Markus Lüdke


Technik, Video, Licht & Ton: Marc Koch


Förderer & Partner

Wir danken folgenden Partnern für die freundliche Unterstützung:

Ali Can Güzel, Farah Tahirova, Ayyub Guliev und Elshan Mansurov vom Wiener Kulturverein CULTURE MEETING POINT für die Unterstützung bei der Beschaffung des Notenmaterials zum Konzert für Kamantsche von Haji Khanmammadov

Logo Förderverein      Logo Welcome Board Musikland Niedersachsen


Hadi Andywi

Hadi Andywi
Mit vier Jahren fing Hadi Andywi an, sich für Musik und vor allem die Darbuka zu begeistern. Bereits mit zehn Jahren erhielt er sein erstes Musikdiplom in Syrien. Als Jugendlicher nahm er an verschiedenen Musikfestivals teil, darunter eines in Tunesien. Bei einem Festival in Russland mit Ensembles aus 17 verschiedenen Ländern gewann er mit dem Orchestra of Syrian Musicians den ersten Platz.

Nach dem Abitur studierte er Business Administration sowie am Institute of Music Teachers in Damaskus. Des Weiteren arbeitete er in einem Musikinstitut als Schlagzeug- und Darbukalehrer. Seit seiner Ankunft in Deutschland spielt Andywi im Musikzug Meine und nimmt dadurch an zahlreichen Festivals und Veranstaltungen teil. Zugleich ist er – wie auch alle weiteren Solisten des Programms – Musiker im Netzwerk des Welcome Boards, einer Initiative des Nds. Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der Musikland Niedersachsen gGmbH zur Unterstützung geflüchteter und immigrierter Musikschaffender.

Musik hat einen zentralen Stellenwert in Andywis Leben, weil er dadurch seine Gefühle ausdrücken und teilen kann. Besonders interessiert ihn der Austausch mit anderen Musikern, indem man von- und miteinander lernt, sich wechselseitig die jeweils eigene Musik näherbringt aber auch gemeinsam Neues schafft.

Hesam Asadi

Hesam Asadi
Hesam Asadi wuchs in Sanandadsch, der Hauptstadt der iranischen Provinz Kurdistan auf. Das Interesse für Musik wurde erst durch einen Kunstlehrer an der Grundschule geweckt. Trotz skeptischer Beobachtung durch seinen Vater – Asadi war und blieb der einzige Musiker in seiner Familie – wechselte er an ein Musikgymnasium, nahm begleitenden Unterricht an der Musikschule Kamkar und ging zum Studium schließlich nach Tehran an die einzige Musikhochschule des Landes. Dort wurde er von seinem Professor an Kamantsche und Daf ausgebildet.

Konzertauftritte führten ihn in den Irak, die Türkei und nach Griechenland. Parallel arbeitete er mit einer eigenen Videoproduktionsfirma für verschiedene Fernsehsender (Kurdsat TV, Rojhelat TV, Zagros TV, Roj TV u.a.). Die Veröffentlichung eines regimekritischen Musikvideos zwang ihn jedoch dazu, nicht nur sein Studium kurz vor dem Abschluss abzubrechen sondern auch das Land zu verlassen. 2015 kam er nach Deutschland. Heute lebt er in Uelzen. Als Musiker ist er mit dem Akustiktrio Edelholz zu erleben.

Durch seine Erfahrungen in den Kriegsgebieten des Nahen Ostens hat Asadi es sich zur Aufgabe gemacht, den Menschen mit seiner Musik eine Alternative zum bedrückenden Alltag zu bieten.



Rami Chahin

Rami Chahin
Rami Chahin ist ein syrisch-deutscher Komponist. Seine Ausbildung erhielt er in seinem Heimatland und darüber hinaus in Kuba und Japan, wo er sein Masterstudium im Bereich Komposition (M.A.) in der „Hochschule der Künste Tokio“ bei Prof. Minami Hiroaki und Matsushita Isao abschloss. Anschließend promovierte er an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg in Musikwissenschaft/Komposition bei Prof. Violeta Dinescu.

Chahin verbindet in seiner Persönlichkeit einen hohen künstlerischen Anspruch mit sozialem Engagement und dem forschenden Interesse an den vielfältigen kulturellen und musikalischen Ausdrucksformen unserer Welt. Ehrenamtlich setzt sich Chahin dafür ein, Menschen mit Behinderung an Musik heranzuführen. Sein musikalischer Stil enthält traditionelle arabische wie zeitgenössische Elemente.

Er erhielt mehrere internationale Preise, Stipendien und Auszeichnungen für seine Kompositionen und wissenschaftliche Arbeit, darunter den Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), das Monbukagakusho Scholarship (Japan) sowie Stipendien der Friedrich-Ebert-Stiftung und der syrischen Regierung.

Hesen Kanjo

Hesen Kanjo
Kanun spielen ist für Hesen Kanjo nicht einfach nur Leidenschaft. Es ist seine Profession. Er gilt als Perfektionist und hat sich mit der Zeit eine ganz individuelle Spielweise, die er selbst als „Kanjostil“ bezeichnet, angeeignet. Die gängige Spielweise mit zwei Fingern hat er so ausgebaut, dass er jetzt mit allen zehn Fingern zupft. Dies ermöglicht ihm ein temporeiches Spiel sowie eine größere künstlerische Freiheit. In seinen Eigenkompositionen wird dies besonders deutlich.

Der kurdische Kanunspieler wurde am 31. Mai 1974 in Aleppo (Syrien) geboren. Im Alter von 11 Jahren nahm er Akkordeon- und später Saz-Unterricht. 1987 bestand er die Aufnahmeprüfung am Arabischen Musikinstitut in Aleppo. Bei Bessill Mallah lernte er die Kunst des Kanun-Spiels. Bereits in den Jahren des Unterrichts arbeitete Hesen Kanjo an der Weiterentwicklung der traditionellen Kanun-Spielweise. Die Abschlussprüfung im Jahr 1993 bestand er mit Auszeichnung. 1996 wanderte der Musiker nach Deutschland aus und konnte hier sein musikalisches Spektrum erweitern. So sind durchaus westliche Einflüsse in seinen Kompositionen zu hören.

Hesen Kanjo tritt nicht ausschließlich als Solist in Erscheinung, wobei hier sein Schwerpunkt liegt. Zahlreiche Konzerte mit kurdischen Künstlern und Auftritte in bekannten Konzerthäusern sowie im Fernsehen gehören zu seinen Referenzen. Musikalisch bewegt sich der Musiker überwiegend in der orientalischen klassischen Musik. Künstler wie Jemil Beshir, Abdel Fatah Minsi und Muhemed Atiya haben ihn auf seinem Weg musikalisch beeinflusst.

Sein bevorzugtes Instrument aus seiner Kanunsammlung wurde speziell für seine eigene Spielweise (Kanjostil) angefertigt und bedeutet ihm sehr viel.



Materialien zum Download

Pressefoto

Hier kann das allgemeine Pressefoto des Uniorchesters aus dem Wintersemester 2015/16 heruntergeladen werden (JPEG 1,3 MB). Bei einem Abdruck ist zumindest der Nachweis "Foto: Benedikt Bratz" anzubringen.

Presseinformation

Hier finden sich gebündelte Informationen zu den Konzerten und Mitwirkenden.

Werbematerialien zum Konzert

Zum Download stehen das Konzertplakat (PDF 108 kByte) und die Einladungspostkarte (PDF 88 kByte) bereit.

Programmheft

Das Programmheft kann hier heruntergeladen werden.